ERP-Implementation – Welche Projekt Management Methode eignet sich für Ihr Unternehmen?
- sabineknoll3
- vor 12 Minuten
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Die Implementierung eines ERP-Systems ist eine der strategisch wichtigsten Entscheidungen für ein Unternehmen. Sie betrifft Prozesse, Datenstrukturen, Verantwortlichkeiten – und letztlich auch die Unternehmenskultur. Doch bevor das erste Modul konfiguriert wird, steht eine zentrale Frage im Raum: Mit welcher Methodik soll das ERP-Projekt umgesetzt werden?
In diesem Beitrag vergleichen wir die gängigsten Projektmethoden, beleuchten ihre Vor- und Nachteile und helfen Ihnen herauszufinden, welche Methode zu Ihrem Unternehmen passt.
Was bedeutet ERP-Implementierung?
ERP (Enterprise Ressource Planning) Systeme integrieren zentrale Geschäftsprozesse wie Finanzen, Einkauf, Produktion, Lagerhaltung, Vertrieb und Personalwesen in einer einzigen Softwareplattform. Die Einführung eines ERP-Systems bedeutet nicht nur eine technische Umstellung – sie ist ein Change-Projekt, das tief in die Organisation eingreift.
Wie gehe ich vor, um die richtige Projektmethode zu finden?
Die Wahl der passenden Projektmethode für eine ERP-Implementierung ist keine spontane Entscheidung, sondern ein strategischer Prozess. Zunächst sollten Sie sich die grundlegenden Fragen stellen:
Wie stabil sind meine Anforderungen?
Wie schnell muss das Projekt voranschreiten?
Wie viel Veränderungsbereitschaft besteht im Unternehmen?
Und wie ausgeprägt ist die Projektkompetenz der beteiligten Teams?
Auch Branchenanforderungen, Unternehmenskultur, verfügbare Ressourcen und der Reifegrad der Organisation spielen eine entscheidende Rolle. Während der Waterfall Ansatz sich für klar definierte, regulierte Umgebungen eignet, profitieren dynamische und innovationsfreudige Unternehmen eher von agilen oder hybriden Methoden. Ein realistischer Blick auf die eigenen Stärken und Grenzen ist hier essenziell – denn nicht jede Methodik passt zu jedem Unternehmen. Oft hilft ein Workshop zur Methodenwahl oder der Austausch mit ERP-erfahrenen Projektteams.

Welche Methoden gibt es? - Vergleich der Methoden auf einen Blick
Methode | Stärken | Schwächen | Geeignet für |
Waterfall | Struktur, Planbarkeit | Starr, wenig Feedback | Regulierte Branchen |
Agile | Flexibilität, Nutzerzentrierung | Weniger planbar | Dynamische Unternehmen |
Scrum | Iterationen, Teamarbeit | Abhängigkeit vom Takt | IT-getriebene Projekte |
Lean | Effizienz, Fokus auf Wert | Kulturwandel nötig | Prozessgetriebene Unternehmen |
Six Sigma | Datenbasiert, qualitätsorientiert | Schwerfällig | Qualitätskritische Branchen |
Was ist, wenn ich die falsche Methode gewählt habe und umsteigen möchte?
Ein Methodenwechsel mitten im ERP-Projekt ist herausfordernd, aber durchaus machbar – und manchmal sogar notwendig. Wenn Sie merken, dass die gewählte Methodik nicht mehr zur Projektrealität passt, z. B. weil Anforderungen sich stark verändert haben oder Feedbackprozesse zu spät greifen, kann ein Umstieg auf eine flexiblere oder strukturiertere Vorgehensweise sinnvoll sein.
Wichtig dabei: Der Wechsel sollte bewusst geplant, gut kommuniziert und von der Projektleitung aktiv begleitet werden. Ein sanfter Übergang – etwa durch die Einführung agiler Elemente wie Sprints oder Reviews in ein klassisches Setup – kann helfen, das Beste aus beiden Welten zu nutzen. Der Schlüssel liegt darin, nicht starr an der ursprünglichen Methode festzuhalten, sondern sie als Werkzeug zu sehen, das sich der Situation anpassen darf.
Wie hilft ein externer Projektmanager?
Ein externer Projektmanager bringt nicht nur methodisches Know-how mit, sondern vor allem wertvolle Erfahrung aus anderen ERP-Projekten. Er agiert neutral, hat den Blick von außen und erkennt frühzeitig Risiken, blinde Flecken oder kulturelle Hürden. Besonders bei der Wahl oder Umstellung der Projektmethode kann ein externer Profi helfen, objektiv zu analysieren, wo das Projekt steht und welcher Ansatz am besten zum Unternehmen passt. Zudem kann er als Vermittler zwischen Fachabteilungen, IT und Management fungieren und sicherstellen, dass die Projektmethodik nicht nur theoretisch passt, sondern im Alltag auch praktikabel ist. Sein Vorteil: Er kennt sowohl die Möglichkeiten klassischer Ansätze als auch die Herausforderungen agiler Methoden – und kann bei Bedarf hybride Modelle entwickeln, die speziell auf Ihr Unternehmen zugeschnitten sind.
Fazit
Die Wahl der richtigen Projektmethodik hängt maßgeblich von Unternehmenszielen, Ressourcen, Reifegrad und Kultur ab. In der Realität setzen viele Unternehmen auf hybride Modelle, z. B. Agile/Scrum in der Umsetzung, flankiert durch Waterfall-Strukturen für Governance und Controlling. Am wichtigsten ist aber: die Methode muss zu Ihrem Unternehmen passen, nicht umgekehrt. Wir beraten Sie gerne!
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