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ERP-Testmanagement - Wie man Katastrophen vermeidet und der Rollout zum Erfolg wird

 

Es gibt Dinge, die man nicht auf gut Glück machen sollte wie Fallschirmspringen ohne Sicherheitscheck oder ein ERP-Rollout ohne ordentliches Testmanagement. Doch erstaunlich viele Unternehmen entscheiden sich im Jahr 2025 immer noch gegen ein gutes Testmanagement – mit dramatischen Folgen. In diesem Blog zeigen wir, warum gutes Testmanagement der unterschätzte Held jedes ERP-Projekts ist, wie man es richtig aufsetzt – und warum man nicht alles selbst machen muss (und sollte). 

 

Testmanagement: Mehr als nur "mal schnell durchklicken" 

Wer denkt, dass Testmanagement bedeutet, sich durch ein paar Screens zu klicken und zu schauen, ob’s läuft, irrt gewaltig. In einem ERP-System hängen Prozesse, Datenflüsse und Benutzerrechte oft so fein zusammen wie ein Uhrwerk. Wenn da ein Zahnrad falsch greift, steht schnell die ganze Produktion. Oder schlimmer: die Buchhaltung. 

Testmanagement ist also die strukturierte Planung, Durchführung und Auswertung aller Tests, die sicherstellen, dass das ERP-System auch wirklich das tut, was es tun soll – technisch, fachlich und organisatorisch. 

 

Die Test-Stufen: Schritt für Schritt zur Sicherheit 

Wie so oft im Leben hilft Struktur. Und gutes ERP-Testmanagement folgt einem klaren Plan: 

1. Teststrategie und Planung: Hier geht’s ans Eingemachte: Welche Prozesse sind kritisch? Wer testet was? Welche Tools setzen wir ein? Und wann? Alles, was man später nicht dokumentiert hat, rächt sich. 


2. Testdesign: Nun werden konkrete Testszenarien entwickelt – basierend auf realen Anforderungen und Szenarien.  "z.B. Was passiert, wenn ein Kunde in Frankreich ein Produkt mit Sonderrabatt und differenzierter Steuer bestellt?" 


3. Durchführung & Defect Management: Jetzt wird getestet, dokumentiert und geschimpft – denn Bugs tauchen hier garantiert auf. Gut so. Denn was im Test gefunden wird, wird später nicht zum Problem. 


4. User Acceptance Testing (UAT): Fachanwender übernehmen das Ruder und testen, ob das System wirklich geschäftstauglich ist. Spoiler: Das ist die Phase, in der entweder Panik oder Erleichterung herrscht.  


5. Abschluss & Reporting: Was lief gut? Was nicht? Welche Prozesse brauchen mehr Tests beim nächsten Release? Wer hat tatsächlich getestet und wer nur behauptet, es getan zu haben?  


Die Test Stufen
Die Test Stufen

 

Typische Fehler: Bitte nicht nachmachen! 

Auch wenn man es nicht glauben will: Viele ERP-Projekte scheitern nicht an Technik, sondern an banalen Dingen wie: 

  • „Wir haben keine Zeit für Tests“ – Spoiler: Dann haben Sie auch keine Zeit für Nachbesserungen nach dem Go-Live. 

  • „Wir brauchen keine Testdaten, wir nehmen echte!“ – DSGVO lässt grüßen. 

  • „Wir automatisieren einfach alles!“ – Das ist ungefähr so sinnvoll wie einen Toaster zu kaufen, um Kaffee zu machen. 

Man darf nie vergessen: Fehler beim Testmanagement kosten nicht nur Nerven, sondern oft sechsstellige Beträge! 

 

Automatisierung: Fluch, Segen – oder beides? 

Testautomatisierung klingt nach Effizienz pur – und ist es auch. Aber nur wenn man es richtig macht. Nicht jeder Prozess eignet sich für die Automatisierung. Stabilität, Wiederverwendbarkeit und klare Datenflüsse sind Pflicht. 

Setzen Sie auf Automatisierung für: 

  • Regressionstests 

  • Datenmigration 

  • Performance-Checks 

Aber lassen Sie die Finger davon bei: 

  • Explorativem Testen 

  • UAT 

  • Komplexen Ausnahmeszenarien 

Denn manchmal braucht es Menschen, um Software menschlich zu prüfen. 

 

Agil oder klassisch – und was das fürs Testen bedeutet 

Klassisch läuft es oft so: erst Entwicklung, dann monatelanges Testen, dann ein Go-Live unter Herzklopfen. Agil ist anders: es wird kontinuierlich getestet. Schon im ersten Sprint ist Testmanagement ein Thema. Das reduziert Risiken – und Nervenflattern.  

Tipp: Auch bei klassischen Projekten kann man UATs und Integrationstests iterativ einbauen. Der Go-Live wird dadurch eher ein sanfter Übergang als ein Sprung ins kalte Wasser. 

 

Warum ein Partner / Testmanager Gold wert ist 

Ja, man kann alles selbst machen. Aber sinnvoll ist das nicht unbedingt. Ein erfahrener ERP-Testpartner / Testmanager bringt: 

  • Methoden-Know-how aus zig Projekten 

  • Tool-Kompetenz (Testmanagement, Automatisierung, Daten) 

  • Entlastung für überlastete interne Teams 

  • Und ganz ehrlich: den oft nötigen externen Druck, damit alle testen, was sie sollen 

 

Für Entscheider: Warum Sie sich einmischen sollten 

Testmanagement ist keine reine IT-Sache. Wenn das ERP nicht richtig funktioniert, leiden Geschäftsprozesse – und das meist sehr spürbar. Daher sollten Entscheider: 

  • Teststrategien absegnen (und einfordern) 

  • Ressourcen dafür freigeben 

  • KPIs für Testqualität einfordern (z. B. Testabdeckung, Defect Rate, Go-Live-Fehlerquote) 

Investieren Sie in Testmanagement, bevor Sie in Krisenkommunikation investieren müssen. 

 

Fazit 

Wer früh, strukturiert und intelligent testet, hat nicht nur weniger Probleme – sondern auch ein System, das wirklich funktioniert. Und wenn dann noch ein guter Partner im Spiel ist, steht dem erfolgreichen Go-Live nichts mehr im Weg.  


Erfahren Sie mehr über professionelles Testmanagement und wie wir Sie unterstützen können!

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